Freitag, 26. August 2016

ruhiger August

Der August war diesmal relativ ruhig im Rebberg. Bisher keine Kirschessigfliegen. In anderen Kulturen, v.a. im Wallis, sind sie jedoch schon seit einiger Zeit am wüten. Ich gedenke deshalb, Ende August meine Reben auch wieder mit dem extrem feinmaschigen Insektenschutznetz einzukleiden. Das werde ich dann aber diesmal massiv in der Erde verankern, damit der Dachs sich nicht mehr durchgraben kann.

Die Beeren haben nun endlich komplett blaue Farbe angenommen. Sie dünken mich relativ klein. Und der Blattwuchs hat merklich nachgelassen. Sommer-Stress? Wie auch immer...




Derweil trinken wir fast jedes Wochenende mit Freunden den 2015er Kurlimuser zum Apéro (kühl aus dem Kühlschrank). Und alle sind begeistert. Der Lohn für meine fast fanatische Winzerarbeit bei zugegebenermassen nicht idealem Terroir.

Die Verzapfung ist übrigens gar nicht so schlecht wie zuvor angenommen. Die etwas dickeren Zapfen haben sich bewährt und das vorgängige Einlegen in Schwefelwasser auch. Alle Flaschen sind 100% dicht. Die teilweise ganz wenigen abgebrochenen kleinen Korkstückchen in der Flasche stören nicht gewaltig, da sie oben aufschwimmen und vor dem Servieren abgehoben werden können.


Sonntag, 10. Juli 2016

Etikettieren und Rebberg ordnen

So, und nun habe ich endlich Zeit gefunden, die Etiketten auszudrucken, auszuschneiden und mit Klebespray aufzukleben. Im kühlen Keller, wo's draussen 31°C heiss ist. Jede ist diesmal nummeriert. Und eine Magnum gibt's ja auch erstmals.
Die Zapfen sind immer noch unbefriedigend. Diesmal hatte ich sie im Schwefelwasser eingeweicht, womit sie sehr gut einzupressen waren. Aber jetzt stelle ich in einigen Flaschen abgebrochene Korkstückchen fest. Und mal sehen, wie dicht die Korken im liegenden Zustand der Flaschen jetzt dann sind. Bessere Zapfen, die aber mit meinem einfachen Verzapfer reingehen, ist eine Aufgabe für die Zukunft.

 
die erste Kurlimuser Magnum

und die restlichen 19 normalen Flaschen (die erste habe ich ja schon vor einer Woche getrunken)



Am Vortag habe ich die Reben zum ersten mal im Jahr gegipfelt. Alles, was über den obersten Draht wuchert, weggeschnitten und zudem viele seitliche Triebe, die keine Trauben tragen. Wie immer stellt man zu diesem Zeitpunkt kurz nach der Blüte die relativ starke Verrieselung fest. An den Trauben wachsen deshalb eher wenig Beeren, da die anderen während der Blüte durch Wind und Wetter abgefallen sind. Das soll ja aber Muscat Bleu typisch sein.
Ebenso habe ich gejätet und die kleinen Mäuerchen vom Wildwuchs befreit, damit man sie wieder besser sieht.

alles schön gestutzt

zerrieselte Trauben

Schon mal gab es Probleme mit Chlorose, einer Mangelerscheinung, die sich in gelben Blättern und schwachem Wuchs äussert. Nicht dass es jetzt im grösseren Stil Chlorose hätte, aber ein paar wenige Reben sind leicht gelblich. Werde deshalb demnächst wieder mal mit Hauert Pflanzenkur und Sequestrene Eisengranulat düngen.


Freitag, 24. Juni 2016

Erste Flasche 2015 zur Blütezeit

Die erste Kurlimuser Flasche 2015 wurde zu einem Pulled Pork kredenzt. Es darf auch mal amerikanisch sein. Da passt ein Kurlimuser besser dazu als ein schwerer Bordeaux, finde ich. Dazu frischer Lollo Salat aus dem eigenen Hochbeet.

Pulled Pork


Das hässlich nasse Wetter im Juni hat die Traubenblüte wohl verzögert. Jetzt gegen Ende Juni beginnen die ersten Knöllchen aufzugehen. Die nächsten zwei Wochen sind nun entscheidend für die zu erwartende Traubenmenge. Schädlich wegen Verrieselungsgefahr sind vor allem Wind, starker Regen und Hagel. Blütenstände hat's jedenfalls genügend bis jetzt.

Bei meinem Verwandten, der Önologe ist bei Bodegas Ricardo Benito in Navalcarnero (Madrid), ist die Blüte schon lange vorbei und die grünen Träubchen sonnen sich im heissen Klima. 

Vinos de Madrid - über diese Weinregion wird das "Volk" dann in 10 Jahren reden :-)



Die ersten grünen Knöllchen öffnen sich zur Traubenblüte.




Sonntag, 12. Juni 2016

Ab in die Flasche!

Wie allen meinen Wein-Freunden angekündigt, war es nun Mitte Juni so weit. Flaschenabfüllung des 2015er Kurlimuser. Meine Tochter assistierte dabei mit Trichter halten. Danke! Zuerst die vorbereiteten Flaschen mit Schwefelwasser zum desinfizieren ausspülen. Und dann die 17 Liter sorgfältig in 20 normale Flaschen und eine Magnum (!) eingiessen. Mit Korkzapfen verschlossen. Immer etwas mulmig das Gefühl mit den Korken. Hoffen wir, dass sie dicht sind. Gerade kürzlich las ich in einem Weinmagazin wieder, wie unsinnig eigentlich Korkzapfen für die Mehrheit der Weine sind. Muss mich mal ernsthaft mit Schraubverschlüssen befassen.

Muscat Bleu....nicht zu überriechen :-)

Die önologische Messung zurvor ergab knapp 11% vol. Alkohol und (nur) 5g/l Säure. Etwas wenig (Säure) für einen Kurlimuser, aber wohl dem heissen Sommer geschuldet.

Neuer Produktionsrekord :-)

Die wiederum modifizierte 2015er Etikette: Schreibmaschinen Schrift, voll Retro. Sie wird dann demnächst mal auf die Flaschen geklebt. Und dann geht's los mit dem Verzehr. Nur ganz, ganz Liebe kriegen ihn :-)



Montag, 23. Mai 2016

Alles im grünen Bereich

Die Muscat Bleu Reben sind eben schon robust. Keinerlei Frostschäden und schon wieder grünt es. Etwas Eisengranulat untergehackt und gejätet. Die vielen gepflanzten Bodendecker und die wilden Erdbeeren haben sich jedoch schon so gut ausgebreitet, dass das Unkraut endlich keine grosse Rolle mehr spielt. Schachtelhalm hat's auch wieder wie jedes Jahr. Aber ich lasse den nun gewähren bzw. zupfe ihn von Hand aus. Also gar keine Chemie mehr.