Sonntag, 28. April 2019

Wieder Frostgefahr

Um den 28. April herum, genau gleich wie im schlimmen 2017, meldete der Wetterbericht wieder Nachtfrost. V.a. Bodenfrost, also ca. 5cm über dem Boden. Ich hatte schon die schlimmsten Befürchtungen, waren doch meine Reben schon ganz leicht ausgetrieben. Also der dümmste Moment für Frost.

Ich kramte meine Fliestücher vom 2017 wieder aus dem Keller hervor und packte die Reben ein.






So blieben sie bis zu kalten Sophie Mitte Mai verpackt und überlebten die mehreren Bodenfröste zum Glück.

Dienstag, 16. April 2019

Erster Test im 2019 und neue Flaschen und neue Etiketten

Am 16. April degustierte ich endlich und zum ersten mal seit der Gärung meinen 2018er Kurlimuser rot und rosé. Beide voll OK. Nur je eine halbe Spritze voll probiert. Der rosé schäumt beim ausschenken. Super!

Der rote im 17l Glasballon

Mit einer Spritze nur wenig rausgesaugt, damit der Spund voll bleibt und kein Sauerstoff ran kommt.


Vorne der rote und hinten der 12l Ballon mit rosé.

Der rosé perlt. Weshalb auch immer. Die Farbe wunderschönes Lachs.

In der Zwischenzeit suchte ich neue Weinflaschen. Ich wollte mir die Müh nicht mehr antun, gebrauchte Flaschen im Wassertrog abzuetikettieren. War gar nicht so einfach, weil die meisten nur palettenweise Flaschen verkaufen. Und die Winzer, die ich anfragte für ca. 50 Flaschen, hatten leider kein Musikgehör. Aber ich fand einen Lieferanten, der mir 30 grüne und 20 weisse Flaschen ins Haus lieferte: www.baldinger.biz. Baldinger in Rümikon AG, dem Heimatort meiner Frau bzw. ihres Vaters.

Es wird immer professioneller beim Kurlimuser :-)

Ebenso wurden professionelle Etiketten designt und bestellt. Diesmal von einer Profidruckerei www.wir-machen-druck.ch. Und nicht mehr auf dem Laserdrucker. Es hat sich gelohnt!

Etikettten mit Perloberfläche. Cool!


Sonntag, 10. März 2019

Meine erste Kurlimuser Magnum zum denkwürdigen Anlass


Der Anlass war zwar sehr traurig: meine Mutter starb kurz vor ihrem 89. Geburtstag. Jetzt, einige Wochen nach der Beisetzung, luden wir in der Seniorenresidenz Konradhof, wo sie wohnte, ihre besten Freundinnen und Freunde zu einem Gedenk Apéro riche ein. Meiner Mutter gefiele das sehr.




Was lag da näher, als die bisher einzige Kurlimuser Magnum mitzubringen (2016). Alle Anwesenden kannten meinen Wein schon zur Genüge. Hatte meine Mutter doch viel davon erzählt und ihn auch schon aufgetischt. Und die einen waren sogar schon bei mir zum Weintasting.




Schön gekühlt schmeckte der Wein wirklich superb :-) Ich hatte Bedenken, ob die alten Leutchen wohl 1.5 Liter trinken würden. Denkste! Wir mussten danach noch 2 Flaschen Goldenberger Pinot Noir bestellen. Der wächst nur einige 100m von mir weg. Es hat sich mindestens niemand getraut, den besser zu bewerten als meinen Kurlimuser...


Winterschnitt

Der sonnige Samstag 17.2.2019, eine Woche nach der Rückkehr aus den fantastischen Engadin Skiferien, war der perfekte Tag für den Winterschnitt. Alles ausser 2 Ruten wurde weggeschnitten. Einmal mehr ärgere ich mich ein bisschen, dass ich während des letzten Rebjahres nicht besser vorausgedacht hatte.



Die kräftigen letztjährigen Ruten, die man für's neue Jahr braucht, sind wieder einmal zum Teil recht weit weg von den Rebköpfen. Am Kopf oder nahe am Kopf hat es keine oder nur wenige geeignete Ruten. Das könnte man steuern bei den diversen Rebschnitten unter dem Jahr, wenn man dran denkt... 2019 will ich es dann endlich mal beachten. Vor allem werde ich auch Triebe, die direkt aus dem Kopf spriessen, wachsen lassen. So wie es jetzt lief, werden die Köpfe immer breiter und "ausgefranster". Ob das für die Traubenqualität allerdings einen Einfluss hat, weiss ich nicht. Aber optisch sieht's schöner aus mit kompakten Köpfen.




Die wegen des grossen Traubengewichts im Sommer 2018 zum Teil zerstörten und nur notdürftig reparierten Spanndrähte habe ich nun ersetzt.




Derweil lagern der Rosé und der rote 2018er immer noch ruhig im Keller in den beiden Glasballons. Der Rosé riecht sauber und frisch, der rote etwas "zugeknöpft". Mal schauen, wie sich die Rekordernte dann bei der Abfüllung im Mai oder Juni präsentiert.

Sonntag, 7. Oktober 2018

Mein Experiment: die Saignée Methode


Der Hobbywinzer in seinem Element
(im Hintergrund die "wahren Tropfen")

Ist ja langweilig, jedes Jahr das selbe zu machen mit den Kurlimuser Trauben. Deshalb habe ich entschieden und im letzten Blog schon angetönt, dass ich den ersten Oberwinterthurer Rosé Wein nach der Saignée Methode herstellen will. Saignée kommt von Aderlass. Nach 24 Stunden presste ich einen Teil der  Rotweinmaische - sie musste bluten. Der Most daraus war dann in der Tat rosé farben. Ca. 8 Liter. Allerdings sehr milchig, weil stark verschlammt. Im Nachhinein las ich, dass man den Weiss- bzw. Rosé-Saft sehr bald abheben muss. Vor der Gärung. Ich klärte dann nach der Gärung mit Kieselsol und Gelatine und hob den Saft zum ersten mal ab. Es half zu einem Teil. Aber milchig ist die Sache immer noch etwas. Mal schauen, was die kommenden Monate daraus machen. Das erste Tastig war jedenfalls gar nicht so schlecht. Und die gemessenen 7g/l Säre sind auch perfekt.


Das Ziel des Pressens: von der Maische
im Fass zum Most im Ballon

Der Presssack hält den grössten Teil
der Beerenrückstände zurück

Die restliche angereicherte rote Mische liess ich insgesamt 3 Wochen im Fass. Heute wurde sie nun ausgepresst. Wie immer ganz einfach von Hand mit Presssack und Trichter in den Glasballon. Geht perfekt bei den kleinen Mengen. Es gab die unglaubliche Rekordmenge von 26l rotem Saft. Obschon bereits mindestens 8l für den Rosé weggingen. Total waren das also gut 34l Saft aus 50kg Trauben. Nichts spezielles. Aber ich habe sehr bescheiden gepresst. Also wie man sagt vorwiegend den Vorlaufwein genommen. Das ist auch der gute Wein. Bei weiterem Pressen wären sicher noch viele Liter herausgekommen. Dieser Presswein gilt aber als minderwertig.

Der grösste Teil des Saftes fliesst als
Vorlaufwein ohne Pressen durch.

Den Saft füllte ich vorläufig in einen 17l und 12l Glasballon. Nach Abheben und Klärung sollte dann der 17l Ballon übrig bleiben. Mit 0.1g/l Schwefel (Kaliumpyrosulfit) desinfiziert. Auch der rote sieht ziemlich verschlammt aus. Einerseits ist das normal und anderseits haben die zusätzlichen ausgepressten Beeren vom Rosé sicher auch noch Festpartikel zugesteuert. Hoffen wir einfach, dass die Schwerkraft wie bisher in jedem Jahr zur Klärung beiträgt.

Deshalb wird nun gewartet, bis sich der Schlamm senkt und ich den Roten zum ersten mal abheben kann.