Montag, 8. Juni 2020

Die letzte Flasche vom Superjahrgang 2016

Es ist kaum zu glauben. Meine Kurlimuser Eigenkelterung hat ja schon fast alles erlebt. Von Top bis Flop. Eindeutig Top war der 2016er Jahrgang. Nicht so viele Flaschen, aber dafür perfekte Balance und Qualität. Und darauf, dass der nach 4 Jahren noch so perfekt ist, bin ich ein klein bisschen Stolz. :-)

Die letzte Flasche dieses Jahrgangs war nun leider an der Reihe.

die letzte Flasche 2016er mit Spaghetti Cinque P


Normalerweise öffne ich natürlich zu Pasta einen Italiener. Habe einige im Keller, aber alle noch zu jung zum trinken. Ich bin ja ein Fan des Lagerns und der wertvollen, haltbaren Weine. Deshalb gab's zu den Spaghetti "5 P" den letzten Kurlimuser 2016. Und es machte Spass und motiviert mich, den kommenden 2020er genauso gut zu machen.

Mein Rezept zur Spaghettisauce gibts' beim klicken hier.


Freitag, 5. Juni 2020

Die Rebenblüte bei Regen und Wind - na ja...

Von den beiden letzten Jahren her waren meine Reben ja stark gestresst und geschwächt. Deshalb liess ich diesen Frühling so ziemlich alles wachsen. Keine gewaltigen Erziehungsmethoden. Einfach wachsen lassen. So wie es immer mehr Hipster-Winzer machen. Allerdings düngte ich mehrmals stark mit Bio-Beerendünger. Und natürlich stecke ich laufend viel Arbeit ins Umfeld: also das Jäten, bereinigen, schneiden, gipfeln etc. Andere Massnahmen = Null. Also alles Bio.

der Beginn der Traubenblüte bei nassemWetter

Bisher sieht es sehr gut aus. Das Laub hatte ganz am Anfang etwas Pockenmilben. Ist aber alles von selbst verschwunden. Die Blätterwand ist so satt grün wie schon lange nicht mehr. Auch keinerlei Chlorose wie früher. Und anständig viele Blütenstände.

die untere Reihe 

Allerdings beginnt nun die Blüte und das Wetter ist seit langem wieder mal schlecht. Regen und Wind. Nicht ideal für die stark zerrieselnden Muscat Bleu Reben. Aber der Regen tat den Pflanzen grundsätzlich sicher gut nach wochenlanger Trockenheit.

und die obere

Jetzt schauen wir mal, wie viele Beerenknöllchen nach der Befruchtung am Schluss noch an den Gescheinen hängen. Aber es wäre nur schon ein Riesenerfolg, wenn in diesem Jahr an jedem Stock wieder Beeren wachsen und vor allem alles so gesund und kräftig aussieht wie jetzt.

Das Geschein (Quelle: Wikipedia):
Als Geschein wird im Weinbau der längliche, rispenartige Blütenstand (Infloreszenz) der Weinrebe (Vitis vinifera) bezeichnet.

Das Geschein wird im späten Frühjahr ausgebildet, wenn die Triebspitze 17 bis 20 Internodien hat. Jedes Geschein hat eine Vielzahl von Knospen, aus denen während der Rebblüte einzelne Blüten entstehen. Je nach dem Grad der Verrieselung (Befruchtungsstörung) werden aus den befruchteten Blüten eines Gescheines Weinbeeren gebildet, die zusammen eine Traube (botanisch Rispe) ergeben.

Der Name "Geschein" kommt daher, dass die Knospen der Gescheine ähnlich aussehen wie die sich später entwickelnden Trauben: Es "scheint", als ob die Knospen bereits Weintrauben wären.

meine Priorat Traubenskulptur im Hintergrund


Donnerstag, 30. April 2020

Lockdown im Kurlimuser

Nicht nur die Menschen sind aktuell im Lockdown, auch meinen Reben habe ich das Austreiben verboten. Einmal mehr erleben wir einen ausserordentlich warmen und trockenen April und die Muscat Bleu Knospen treiben aus wie verrückt. Der kleinste Nachtfrost würde wieder alles zerstören. Deshalb nahm ich wieder die zugeschnittenen Fliesstoffe aus dem Keller hervor und packte die Reben damit ein. Alles mit Wäscheklammern schön verschlossen, damit keine kalte Luft reinströmt. Letztes mal sagte ich ja, es nütze nichts, aber das Gewissen beruhigt es trotzdem. Und der Frost war dann zum Glück nur gering in der folgenden Nacht.






Jetzt treibt es aus und bald entferne ich dann das Flies. Zum Glück ist der lang ersehnte Regen gekommen. Als nächstes werde ich sehr intensiv bio-düngen, damit die gestressten Reben dieses Jahr weniger Mangelerscheinungen haben.

Sonntag, 2. Februar 2020

Kurlimuser 2016 zum Fisch Curry

Ich melde mich wiedermal aus dem Weinberg. Da ruht ja im Winter alles. Bald kommt der Winterschnitt. Mal sehen, wie das dünne neue Holz der gestressten Reben dann performt in diesem Jahr.

Hin und wieder öffne ich jetzt im Winter eine Flasche Kurlimuser. Hier eine der letzten 2016er. Das war der beste Jahrgang bisher. Mit grossem Abstand. Der 2018er, von dem ich noch viele im Keller habe, ist wohl eher so wie die original Kurlimuser vor 100 Jahren...


eine der letzten 2016er - Superjahrgang


Thai Curry mit Dorschrücken


Die Frucht passt gut zum scharfen Curry

Freitag, 4. Oktober 2019

Wieso kein Wümmet Blog 2019?

Weil:
  • ... es Ende April wieder Bodenfrost gab und die zarten Knospen wohl doch mehr litten als gedacht.
  • ... es während der Blüte sehr heiss und trocken war und gewaltig viele Blüten zerrieselten.
  • ... die Reben dieses Jahr unter Chlorose litten. U.a. eine Auswirkung des zu grossen Ertrags 2019 (Stress Chlorose).
  • ... das Holz schwächelte. Ebenfalls wegen Stress.
  • ... ich eh in den Spanischen Weingärten unterwegs war zur Zeit der Reife meiner Trauben.

Fazit: Der eindeutig zu hohe Ertrag 2018 hat die Pflanzen sehr gestresst. Frost und Hitze dieses Jahr trugen noch den Rest bei. Es gab fast keine Trauben. Und somit keinen Kurlimuser 2019. Ich hab kein Problem damit. Im Keller hat es noch (fast zu) viel vom 2016 und 2018.

Was mich hingegen schon etwas beunruhigt, ist der relativ schlechte Zustand der Reben nach diesem Sommer. Das neue Holz ist wiederum dünn und schwach und das Blattwerk war die ganze Zeit magerer als in früheren Jahren. Das heisst vermutlich, dass die Erholung mehr als nur ein Jahr brauchen wird. 2020 werde ich wieder mehr intervenieren. Das heisst düngen, Eisen zugeben, Schwefel spritzen und sogar Wasser giessen, wenn's wieder so trocken werden sollte.