Und soeben habe ich noch eine 1.5 Liter aus dem Chianti verköstigt, aus der es dann die erste Kurlimuser Magnum geben soll! Exklusiver geht's nimmer :-)
Dienstag, 3. Mai 2016
Frost und Flaschen
Der Bodenfrost in der letzten April Woche hat hohe Wellen geschlagen. In gewissen Gebieten der Schweiz sollen die Rebknospen zerstört worden sein. Der erste Augenschein in meinen Reben ist nicht 100% aufschlussreich. Die Knospen sind noch sehr klein. Da sieht man kaum, ob sie noch leben. Bei der Kälte sind sie jedenfalls gar nicht mehr gewachsen. Hoffen wir, dass alle überlebt haben und das kommende wärmere Wetter einen Wachstumsschub verursacht.
Im Keller habe ich mittlerweile die Flaschen für den 2015er vorbereitet. Schöne Flaschen von Weinen aus aller Welt gesammelt. 0.75 Liter natürlich. Den "Bschiss" mit nur 0.7 Liter leisten sich nur die Welschschweizer :-) Die Kapseln entfernt. Und dann in den Waschtrog zum Auflösen der Etiketten. Da gibt es sehr grosse Unterschiede. Die einen lösen sich von selbst ab und andere, die wohl mit einem nicht wasserlöslichen Leim geklebt sind, lassen sich nicht vernünftig entfernen. Diese Flaschen werden entsorgt. Dann trocknen und jede Flasche nochmals genauestens inspizieren und polieren. Vor dem Abfüllen werden sie dann nochmals innen mit Schwefelwasser ausgespült.
Und soeben habe ich noch eine 1.5 Liter aus dem Chianti verköstigt, aus der es dann die erste Kurlimuser Magnum geben soll! Exklusiver geht's nimmer :-)
Und soeben habe ich noch eine 1.5 Liter aus dem Chianti verköstigt, aus der es dann die erste Kurlimuser Magnum geben soll! Exklusiver geht's nimmer :-)
Sonntag, 24. April 2016
Die Knospen
Die warmen Tage der letzten Woche weckten jetzt auch meine Muscat Bleu Reben. Bei der "Konkurrenz" am Thurgauer Iselisberg zum Beispiel hatte ich erste Knospen schon vor zwei Wochen erblickt. Jetzt kann man nur hoffen, dass die zarten Teile die aktuelle Aprilkälte gut überleben. Vor dem Austrieb hatte ich die Stellen noch mit einem Gemisch aus Sanoplant Winteröl und Curpomaag Kupfer gespritzt, um überwintere Schädlinge zu vernichten.
von den Trieben jeder Knospe werden am Schluss ein bis zwei Trauben geerntet (für den Laien: eine
Traube ist der ganze Blütenstand und besteht schliesslich aus vielen Beeren)
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Sonntag, 3. April 2016
Erste Degu im neuen Jahr
Der 2015 Kurlimuser ruhte nun seit letztem Herbst in meinem Keller. Ich rührte ihn seither nicht an. Primär war es mein grösster 17l Glasballon, bis zum Spund gefüllt und verschlossen. Die paar weiteren Liter der grossen 2015er Ausbeute füllte ich damals noch in einen kleineren Ballon, wo er allerdings dem Sauerstoff ausgesetzt war. Siehe Foto.
Ich wollte nun wissen, was die Auswirkung der "offenen" Lagerung war. Von beiden Ballons verköstigte ich ein Glas. Um es vorwegzunehmen: die der Luft ausgesetzte Lagerung war gar nicht gut. Man merkt die Oxidation in Nase und Gaumen. Nicht sehr stark aber immerhin leichter Sherry Geschmack. Und viel schlimmer: der Wein ist stumpf, hat keine Säure.
Lustig ist, dass der fast grösste Unterschied in der Optik liegt. Der oxidierte Wein hat eine wundervoll dunkle intensive Farbe wie ein alter Rioja. Und der gute Kurlimuser ist wie immer brav hellpurpur wie ein Barbie Kleid :-) Aber er hat dafür mehr Biss, Muscat Ton und etwas Säure. Ähnlich halt wie die ersten 2 Jahrgänge ist auch der dritte. Der 2015er ist also auf Kurs. Flaschenabfüllung wohl so in ein bis zwei Monaten. Ich muss dafür dringend schöne Flaschen sammeln (und zuerst austrinken). Die grossse Weinsensation wird mein Muscat Bleu aber wohl nie werden. Damit kann ich mich immer noch nicht ganz abfinden :-) Deshalb füllte ich noch ein halbes Päckchen getoastete Eichenchips in den 17l Ballon. Einst dachte ich, das sei nun doch absolut tabu. Aber im WSET Kurs erfuhr ich, dass weltweit gesehen sehr vielen einfachen Weinen auf diese Art zu etwas Holzaroma verholfen wird.
links der kleine Rest, leider der Luft ausgesetzt |
Ich wollte nun wissen, was die Auswirkung der "offenen" Lagerung war. Von beiden Ballons verköstigte ich ein Glas. Um es vorwegzunehmen: die der Luft ausgesetzte Lagerung war gar nicht gut. Man merkt die Oxidation in Nase und Gaumen. Nicht sehr stark aber immerhin leichter Sherry Geschmack. Und viel schlimmer: der Wein ist stumpf, hat keine Säure.
Lustig ist, dass der fast grösste Unterschied in der Optik liegt. Der oxidierte Wein hat eine wundervoll dunkle intensive Farbe wie ein alter Rioja. Und der gute Kurlimuser ist wie immer brav hellpurpur wie ein Barbie Kleid :-) Aber er hat dafür mehr Biss, Muscat Ton und etwas Säure. Ähnlich halt wie die ersten 2 Jahrgänge ist auch der dritte. Der 2015er ist also auf Kurs. Flaschenabfüllung wohl so in ein bis zwei Monaten. Ich muss dafür dringend schöne Flaschen sammeln (und zuerst austrinken). Die grossse Weinsensation wird mein Muscat Bleu aber wohl nie werden. Damit kann ich mich immer noch nicht ganz abfinden :-) Deshalb füllte ich noch ein halbes Päckchen getoastete Eichenchips in den 17l Ballon. Einst dachte ich, das sei nun doch absolut tabu. Aber im WSET Kurs erfuhr ich, dass weltweit gesehen sehr vielen einfachen Weinen auf diese Art zu etwas Holzaroma verholfen wird.
links der gute und rechts der oxidierte Kurlimuser 2015 |
Samstag, 2. April 2016
Ruten runterbinden
Die drei belassenen Ruten sind nun voll im Saft. Zwei davon müssen auf die unteren Spanndrähte hinunter gebogen und mit Kabelbindern angebunden werden. Immer wieder eine heikle Angelegenheit, da die Zweige grundsätzlich nach oben wachsen und nicht im angestrebten scharfen 90° Winkel. Deshalb biegen sie viele Winzer erst im April, wenn sie etwas weicher sind. Und ich mache es sehr sorgfältig und langsam. Wenn alles gut verläuft, also keine Rute bricht, wird die dritte Reserverute abgeschnitten. Da "blutet" es dann wie verrückt. Viel "Wasser" läuft zur Schnittstelle heraus. Halt ein Kompromiss zwischen Bruchrisiko und Bluten. Aber irgendwie klappt das dann immer mit dem runterbinden und die Blutung hört auch irgendwann mal auf.
Jetzt ist fast alles bereit für ein neues, hoffentlich gutes Rebjahr 2016. Bald werde ich dann noch den Boden etwas lockern, jäten, etwas Eisengranulat einbringen und kurz bevor die Knospen spriessen diese noch mit sogenanntem Winteröl bespritzen, damit allfällig überwinterte Schädlinge wie die Pockenmilbe keinen Sauerstoff mehr kriegen und absterben. Alles Bio Mittel natürlich!
Ob mein Kurlimuser sogar auch vegan ist, müssen die Fanatiker entscheiden. Ich bin kein Ideologe, sondern ein (hoffentlich) vernünftiger Genussmensch. Aber der Vegi- und Vegan-Trend hat ja schon stark Einzug gehalten im Weinmarketing. Bio macht grundsätzlich Sinn. Ist aber meiner sehr kleinen Winzer-Erfahrung nach nicht so einfach wie es sich klein Vegi-Hänschen vorstellt. Ich behaupte, wenn man keinerlei "Mittelchen" einsetzen würde, gäbe es im Herbst keine einzige Beere zu keltern. Denn wer auch immer der Schöpfer ist, sie hat die Trauben nicht primär für den Menschen geschaffen. Aber die Mittel sollen eben in Massen und als nicht schädlich für Mensch und Umwelt (v.a. den Boden) gewählt werden.
Nicht-vegan ist ein Wein vor allem, wenn Eiweisse zur Schönung zugegeben werden. Das mache ich aber nicht. Meinen Wein kläre ich ja durch mehrmaliges abheben und an Klarheit hat's beim Kurlimuser nun wirklich noch nie gefehlt. Ob die Tötung meiner Pockenmilben mittels Tod durch ersticken das Vegan Label verunmöglicht, wäre noch abzuklären. Kommentare sind erwünscht! :-)
Jetzt ist fast alles bereit für ein neues, hoffentlich gutes Rebjahr 2016. Bald werde ich dann noch den Boden etwas lockern, jäten, etwas Eisengranulat einbringen und kurz bevor die Knospen spriessen diese noch mit sogenanntem Winteröl bespritzen, damit allfällig überwinterte Schädlinge wie die Pockenmilbe keinen Sauerstoff mehr kriegen und absterben. Alles Bio Mittel natürlich!
Ob mein Kurlimuser sogar auch vegan ist, müssen die Fanatiker entscheiden. Ich bin kein Ideologe, sondern ein (hoffentlich) vernünftiger Genussmensch. Aber der Vegi- und Vegan-Trend hat ja schon stark Einzug gehalten im Weinmarketing. Bio macht grundsätzlich Sinn. Ist aber meiner sehr kleinen Winzer-Erfahrung nach nicht so einfach wie es sich klein Vegi-Hänschen vorstellt. Ich behaupte, wenn man keinerlei "Mittelchen" einsetzen würde, gäbe es im Herbst keine einzige Beere zu keltern. Denn wer auch immer der Schöpfer ist, sie hat die Trauben nicht primär für den Menschen geschaffen. Aber die Mittel sollen eben in Massen und als nicht schädlich für Mensch und Umwelt (v.a. den Boden) gewählt werden.
Nicht-vegan ist ein Wein vor allem, wenn Eiweisse zur Schönung zugegeben werden. Das mache ich aber nicht. Meinen Wein kläre ich ja durch mehrmaliges abheben und an Klarheit hat's beim Kurlimuser nun wirklich noch nie gefehlt. Ob die Tötung meiner Pockenmilben mittels Tod durch ersticken das Vegan Label verunmöglicht, wäre noch abzuklären. Kommentare sind erwünscht! :-)
Dienstag, 8. März 2016
Rebschnitt 2016
In diesem warmen Winter war's am letzten Januar Samstag warm und trocken. Den nahen Winterthurer Stadtwein Rychenberg Barrique, der bei mehreren Panels mit der Pinot Noir Goldmedaille ausgezeichnet wurde, haben sie noch im alten Jahr schon geschnitten. Also nix wie ran an den Rebschnitt beim Kurlimuser. Das Ganze beherrsche ich schon wie ein Profi. Eine Reserverute stehen lassen. Und dann wieder warten bis etwa im April, wo dann je zwei Ruten zur Bogenerziehung runtergebunden werden.
Der eigentliche Flachland-Winter kam dann erst gegen März. |
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