Sonntag, 12. Juni 2016

Ab in die Flasche!

Wie allen meinen Wein-Freunden angekündigt, war es nun Mitte Juni so weit. Flaschenabfüllung des 2015er Kurlimuser. Meine Tochter assistierte dabei mit Trichter halten. Danke! Zuerst die vorbereiteten Flaschen mit Schwefelwasser zum desinfizieren ausspülen. Und dann die 17 Liter sorgfältig in 20 normale Flaschen und eine Magnum (!) eingiessen. Mit Korkzapfen verschlossen. Immer etwas mulmig das Gefühl mit den Korken. Hoffen wir, dass sie dicht sind. Gerade kürzlich las ich in einem Weinmagazin wieder, wie unsinnig eigentlich Korkzapfen für die Mehrheit der Weine sind. Muss mich mal ernsthaft mit Schraubverschlüssen befassen.

Muscat Bleu....nicht zu überriechen :-)

Die önologische Messung zurvor ergab knapp 11% vol. Alkohol und (nur) 5g/l Säure. Etwas wenig (Säure) für einen Kurlimuser, aber wohl dem heissen Sommer geschuldet.

Neuer Produktionsrekord :-)

Die wiederum modifizierte 2015er Etikette: Schreibmaschinen Schrift, voll Retro. Sie wird dann demnächst mal auf die Flaschen geklebt. Und dann geht's los mit dem Verzehr. Nur ganz, ganz Liebe kriegen ihn :-)



Montag, 23. Mai 2016

Alles im grünen Bereich

Die Muscat Bleu Reben sind eben schon robust. Keinerlei Frostschäden und schon wieder grünt es. Etwas Eisengranulat untergehackt und gejätet. Die vielen gepflanzten Bodendecker und die wilden Erdbeeren haben sich jedoch schon so gut ausgebreitet, dass das Unkraut endlich keine grosse Rolle mehr spielt. Schachtelhalm hat's auch wieder wie jedes Jahr. Aber ich lasse den nun gewähren bzw. zupfe ihn von Hand aus. Also gar keine Chemie mehr.






Dienstag, 3. Mai 2016

Frost und Flaschen

Der Bodenfrost in der letzten April Woche hat hohe Wellen geschlagen. In gewissen Gebieten der Schweiz sollen die Rebknospen zerstört worden sein. Der erste Augenschein in meinen Reben ist nicht 100% aufschlussreich. Die Knospen sind noch sehr klein. Da sieht man kaum, ob sie noch leben. Bei der Kälte sind sie jedenfalls gar nicht mehr gewachsen. Hoffen wir, dass alle überlebt haben und das kommende wärmere Wetter einen Wachstumsschub verursacht.





Im Keller habe ich mittlerweile die Flaschen für den 2015er vorbereitet. Schöne Flaschen von Weinen aus aller Welt gesammelt. 0.75 Liter natürlich. Den "Bschiss" mit nur 0.7 Liter leisten sich nur die Welschschweizer :-) Die Kapseln entfernt. Und dann in den Waschtrog zum Auflösen der Etiketten. Da gibt es sehr grosse Unterschiede. Die einen lösen sich von selbst ab und andere, die wohl mit einem nicht wasserlöslichen Leim geklebt sind, lassen sich nicht vernünftig entfernen. Diese Flaschen werden entsorgt. Dann trocknen und jede Flasche nochmals genauestens inspizieren und polieren. Vor dem Abfüllen werden sie dann nochmals innen mit Schwefelwasser ausgespült.

Und soeben habe ich noch eine 1.5 Liter aus dem Chianti verköstigt, aus der es dann die erste Kurlimuser Magnum geben soll! Exklusiver geht's nimmer :-)

Sonntag, 24. April 2016

Die Knospen

Die warmen Tage der letzten Woche weckten jetzt auch meine Muscat Bleu Reben. Bei der "Konkurrenz" am Thurgauer Iselisberg zum Beispiel hatte ich erste Knospen schon vor zwei Wochen erblickt. Jetzt kann man nur hoffen, dass die zarten Teile die aktuelle Aprilkälte gut überleben. Vor dem Austrieb hatte ich die Stellen noch mit einem Gemisch aus Sanoplant Winteröl und Curpomaag Kupfer gespritzt, um überwintere Schädlinge zu vernichten.


von den Trieben jeder Knospe werden am Schluss ein bis zwei Trauben geerntet (für den Laien: eine
Traube ist der ganze Blütenstand und besteht schliesslich aus vielen Beeren)


Sonntag, 3. April 2016

Erste Degu im neuen Jahr

Der 2015 Kurlimuser ruhte nun seit letztem Herbst in meinem Keller. Ich rührte ihn seither nicht an. Primär war es mein grösster 17l Glasballon, bis zum Spund gefüllt und verschlossen. Die paar weiteren Liter der grossen 2015er Ausbeute füllte ich damals noch in einen kleineren Ballon, wo er allerdings dem Sauerstoff ausgesetzt war. Siehe Foto.

links der kleine Rest, leider der Luft ausgesetzt

Ich wollte nun wissen, was die Auswirkung der "offenen" Lagerung war. Von beiden Ballons verköstigte ich ein Glas. Um es vorwegzunehmen: die der Luft ausgesetzte Lagerung war gar nicht gut. Man merkt die Oxidation in Nase und Gaumen. Nicht sehr stark aber immerhin leichter Sherry Geschmack. Und viel schlimmer: der Wein ist stumpf, hat keine Säure.

Lustig ist, dass der fast grösste Unterschied in der Optik liegt. Der oxidierte Wein hat eine wundervoll dunkle intensive Farbe wie ein alter Rioja. Und der gute Kurlimuser ist wie immer brav hellpurpur wie ein Barbie Kleid :-) Aber er hat dafür mehr Biss, Muscat Ton und etwas Säure. Ähnlich halt wie die ersten 2 Jahrgänge ist auch der dritte. Der 2015er ist also auf Kurs. Flaschenabfüllung wohl so in ein bis zwei Monaten. Ich muss dafür dringend schöne Flaschen sammeln (und zuerst austrinken). Die grossse Weinsensation wird mein Muscat Bleu aber wohl nie werden. Damit kann ich mich immer noch nicht ganz abfinden :-) Deshalb füllte ich noch ein halbes Päckchen getoastete Eichenchips in den 17l Ballon. Einst dachte ich, das sei nun doch absolut tabu. Aber im WSET Kurs erfuhr ich, dass weltweit gesehen sehr vielen einfachen Weinen auf diese Art zu etwas Holzaroma verholfen wird.

links der gute und rechts der oxidierte Kurlimuser 2015