Sonntag, 9. Oktober 2022

Und hier noch mein Kurlimuser Gelee-Rezept

Traubenkonfitüre (Gelee)

(für ca. 1.7l Gelee)


Zutaten:

  • 1.7kg Traubenbeeren
  • 1kg Gelierzucker (Grundsätzlich die gleiche Menge Zucker wie es Traubensaft ergibt)
  • 2dl Wasser
  • einige Spritzer Zitronensaft


Vorbereitung:

  • Die Trauben rappen (vom grünen Gerüst lösen)
  • waschen
  • Hermetisch verschliessbare Konfitürengläser in der Waschmaschine waschen und zum Abfüllen vorbereiten.


Zubereitung:

  • Die Beeren in einer genug grossen Pfanne mit dem Wasser aufkochen und dann ca. 10 Minuten köcheln, bis sie zerplatzt sind und es ein Mus gibt.
  • Mit einem Kartoffelstampfer die Beeren noch weiter auspressen.
  • Die Maische durch ein enges Sieb drücken (Kartoffelstampfer!) und den Saft in einem Gefäss auffangen. Die Saftmenge mit einem Messbecher messen, weil es dann gleichviel Gelierzucker braucht (z.B. 1l Saft = 1kg Zucker).
  • Den Zitronensaft und die Hälfte des Gelierzuckers unterrühren. Aufkochen und 1 Minute stark kochen. Es schäumt!
  • Den restlichen Gelierzucker unterrühren und unter ständigem Rühren gut 4 Minuten leicht schäumend kochen.
  • Den süssen Saft wieder in den Messbecher leeren. Schaumteile mit einer Lochkelle abschöpfen. Und dann die Gläser sorgfältig füllen und sofort verschliessen und bei Raumtemperatur über Nacht abkühlen lassen.


Tipp:

  • Der Gelee ist im heissen Zustand noch sehr flüssig. Aber keine Angst: er erstarrt beim Abkühlen!
  • Mit der sogenannten Gelierprobe kann man vor der Abfüllung des flüssigen Gelees prüfen, ob das abgekühlt dann auch genügend fester Gelee wird. Einen Teelöffel heissen Gelee auf einen im Kühlschrank gekühlten Teller geben. Wird die Fruchtmasse nach einer Minute dicklich bis fest, ist die Konfitüre gut. Wenn es zu wenig geliert, nochmals aufkochen und ggf. mehr Gelierzucker zugeben.

 



Samstag, 10. September 2022

Neue Verwendung: genialer Trauben-Gelee

Wie bereits gesagt, beschloss ich, keinen 2022er Kurlimuser herzustellen. Es hat gar wenig Trauben zur Verfügung. Und ich habe noch einige Flaschen 20er und 21er im Keller. Dafür assen wir wieder mal von den herrlichen Bio-Beeren und mit dem Rest machte ich einen genialen Traubengelee. Die Beeren waren früh reif und haben jetzt über 70° Oechsle, was viel ist für die Muscat Bleu in unseren Breitengraden.


prächtige Muscat Bleu

kleine Rebkunde:
links: eine Traube (gesamter Beerenstand)
mitte: das Gerüst
rechts: eine Beere

die gerappten und gewaschenen Beeren ...

... werden mit wenig Wasser gekocht ...

... zerstampft ...

... und der Traubensaft abgesiebt

Der gekochte Traubensaft ...

... wird mit Gelierzucker und etwas Zitronensaft gekocht. 

dann heiss und flüssig in popelige Konfitürengläser abgefüllt

nach dem Abkühlen erstarrt der Gelee 

farbenfrohe Geschenke und zum Eigenverzehr

Ende gut - alles gut!


Samstag, 20. August 2022

zu früh gefreut

Ich hatte es schon angekündigt, dass immer wieder was schiefgehen kann in meinem Mikro-Weinberg. Im Schnitt so jedes zweite bis dritte Jahr 😖 Diesmal machte ich Laisser faire und zudem war ich bei der Hitze oft in den Bergen im Engadin. Die Reben überliess ich somit längere Zeit ihrem Schicksal. Ohne Netze und Abschrankungen. Nach der Rückkehr gegen Ende August dann der Schreck: der Rasen umgepflügt und ein grösserer Teil der frühreifen Trauben abgefressen. Das kann wie auch schon nur der Dachs gewesen sein. Er liebt die Engerlinge im Rasen und die süssen Trauben zum Dessert. 

Aufregen tu ich mich nicht mehr. Ich trenne mich eh bald vom Haus und somit zwangsläufig auch von meinen Reben. War eine sehr interessante Zeit aber ich freue mich auch sehr auf neue Horizonte. Und mein Rücken wird dankbar sein.


die obere Reihe  wurde abgefressen


die untere Reihe ist prächtig


Die einzige neue, kleine Regent Rebe trägt nun zum ersten Mal Beeren. Regent ist eine reine Weintraube. Auch PIWI natürlich wie die restlichen Muscat Bleu. Sie ist weniger süss und als Tafeltraube ungeeignet. Deshalb hat sie der Dachs verschont ...

die kleine Regent


Mittwoch, 20. Juli 2022

Trockenster Sommer ever

Der Sommer 2022 ist trocken und heiss wie noch nie. Den Trauben macht das offenbar nichts aus, aber das Grünzeugs wächst fast nicht mehr. Dafür fast keine Arbeit mehr im Rebberg. 







Donnerstag, 16. Juni 2022

Flaschenabfüllung 2021er Kurlimuser

Nach 7 Monaten im Glasballon wird der 2021er jetzt in die verbleibenden 15 Flaschen abgefüllt. Mittlere Ausbeute. Wie immer ist es nicht einfach, den Wein klar zu halten beim Abfüllen. Es wird mehrmals abgehoben und dadurch geht aber einiges an Weinmenge verloren.



15 Flaschen 2021er Kurlimuser


Ebenso wird die letzte 2018er Flasche geöffnet. Nach 4 Jahren immer noch gut. Aber er geht langsam in die Oxidation. Also gut getimt.



Im Rebberg sieht es immer noch grün aus. Beeren und Laub.







Montag, 6. Juni 2022

Bandscheibe, null Intervention - aber es wächst wie verrückt

Mein so geliebter Mikro-Weinberg verpasste mir am 12. März 2022 den grössten Unfall meines Lebens: Mega Bandscheibenvorfall 😓 Zum ersten mal im Leben im Krankenhaus. Aber wir ziehen's durch ohne OP. Ausgelöst beim Einschlagen neuer, schöner Holzstickel bei jedem Weinstock. Die alten waren nach 10 Jahren verfault. Aber alte Krieger lassen sich nicht unterkriegen. Nach 3 Monaten stehe ich wieder im Weinberg. Allerdings mit grosser Vorsicht. 3 Monate ohne jegliche Intervention. Weder bei meiner Bandscheibe noch bei den Reben. Urwald total. Aber das Geile ist, dass die Muscat Bleu kerngesund wuchern und viel Gescheine (künftige Blütenstände) stehen. Bio total!

Das unvorstellbare Ausmass an Unkraut muss natürlich weg. Kann ja nicht sein, dass Löwenzahn über Muscat Bleu siegt 😀


sehr wuchsiges Wetter im Frühling 2022

einzig wenig Pockenmilben gesichtet, aber die verziehen sich erfahrungsgemäss wieder

viele Gescheine - das gibt Blüten im Juni/Juli und danach Beeren

Pockenmilben auf einigen Blättern

Freude herrscht!


Der ganz grosse Weinberg-Enthusiasmus von vor 10 Jahren ist bei mir vorbei - ich geb's zu. "Every year the same procedure". Aber dass dieses Jahr möglicherwiese ein guter Tropfen rausschaut ohne jegliche Intervention (ZERO), ist schon bemerkenswert. Weder Winteröl, Eisen, Dünger, Kupfer, Schwefel, blablabla...nix.

Na mal schauen. Es gab jedes Mal wieder ne Überraschung...




Sonntag, 15. Mai 2022

Selten: heuer kein Frühlingsfrost

Heute ist Kalte Sophie. Danach soll es gemäss Bauernregel nie mehr Frost geben - in dieser Vegetationsperiode.

Die Frühlingsfrost-Problematik war in den letzten Jahren praktisch immer vorhanden und gleich. Es war nicht primär der Frost (Eisheilige) das Problem, sondern die zu warme Witterung vor den Frösten. Im April spriessten dadurch die zarten Blättchen. Heuer genau gleich, aber seit langem mal keine Fröste mehr im Mai. 


aus Angst vor Frostschäden liess ich wiederum mehr als zwei Ruten stehen. Und belasse sie so.


sehr wüchsige Vegetation und haufenweise Unkraut


schon anständig ausgetrieben, rote Flecken wie jedes Jahr


Samstag, 26. Februar 2022

Winterschnitt Ende Februar 2022

Wie immer schneide ich erst Ende Februar. Das Wetter ist dann angenehmer und manchmal schon etwas frühlingshaft. Und den Reben ist es meiner Meinung nach egal, ob man sie im Dezember oder erst Ende Winter schneidet. Ich sehe gerade in diesem Jahr einen weiteren Vorteil: der Winter 2021/22 ist zwar nicht als besonders hart in Erinnerung, aber viel einjähriges Holz ist abgestorben. Verfroren oder eben verdurstet. Ich habe das auch von Obstbaum-Besitzern gehört. Jetzt kann ich diese Teile rausschneiden bzw. zurückschneiden bis dahin, wo es wieder grün wird an der Schnittstelle.

Seit wenigen Jahren mache ich den Schnitt ja nicht mehr lehrbuchmässig. Lasse mehr als 1...2 Triebe stehen. Um dann im Mai nach den letzten Frösten ggf. noch was rauszuschneiden.


bis zu 4 Äste bleiben vorläufig stehen




Als nächstes werde ich noch die Holzstickel ersetzen, die seit "Geburt" meines Rebbergs vor 12 Jahren die damals jungen Stöcke gehalten haben. Sie sind grösstenteils verfault.