Sonntag, 14. April 2013

Die Vorbereitung auf's erste richtige Rebjahr

Ab dem dritten Jahr behandelt man die Reben immer gleich. Wie schon mal erwähnt verwende ich den Flachbogenschnitt. Dabei werden pro Stock ein oder zwei schöne einjährige Fruchtruten aus dem Vorjahr belassen und nur eingekürzt. Der ganze Rest wird ganz weggeschnitten. Dieser Schnitt fand wiederum im Februar statt. Ich entschied mich für 2 Ruten. Das bringt natürlich mehr Trauben und auch mehr Grünwerk als nur eine Rute. Die Ruten sollen nur so lang sein, dass sie sich nicht überschneiden. Und max. 8...12 Augen aufweisen.

die erste Flachbogenerziehung im April

Erst wenn es wärmer wird und die Ruten flexibler sind (heuer Mitte April) werden diese wie auf dem Bild nach unten gebogen und an den untersten Draht gebunden. Das ist eine sehr heikle Arbeit, da man das Holz zum Teil sehr stark biegen muss, ohne dass es bricht. Ich habe gemerkt, dass kleine Brüche wieder "verheilen", aber ein kompletter Bruch wäre wohl der Totalausfall der Rute. Ich habe es deshalb etappenweise gemacht. Immer wieder einige cm mehr nach unten gebunden und so mehrmals durch die Reben gegangen.

in den "Augen" entstehen die Knospen

Ab jetzt treiben die Fruchttriebe jeweils in den Augen nach oben aus. In jedem Auge wächst eine Knospe. Austrieb und Blüte verliefen grundsätzlich wie im zweiten Jahr. Das Grünzeug wuchert wie verrückt und ich schneide regelmässig unflätige meterlange Triebe weg. Allerdings fand die Blüte extrem spät erst Ende Juni/Anfang Juli statt. Das wohl wegen des schlechten Wetters im Juni.

Alle Gescheine wurden belassen. Ich brachte es nicht über's Herz, da was wegzuschneiden. Es zeigte sich im Nachhinein aber, dass ich künftig rigoros reduzieren muss, um gute vollsüsse Beeren zu erhalten.

im Sommer verschönerte ich den Weingarten mit Bodendeckern

Im Juli boten die beiden Rebreihen vor allem ein schönes Bild dank grünem schönem Wuchs. Den bis dahin immer gejäteten Umschwung bepflanzte ich nun mit Bodendeckern, die mit den Jahren das Unkraut und die Wiese zurück drängen sollen. Unmittelbar bei den Rebstöcken wird natürlich weiterhin alles gejätet und immer wieder die Erde gelockert. Wenn man düngen will, dann gibt es Beerendünger in Granulatform. Ich denke aber, meine Reben wuchern so, dass sie keinen Dünger brauchen.