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die Fliege auf der Falle |
Aus der Presse erfuhr ich, dass eine neu aus Asien eingeschleppte Fliege den Obst- und Traubenbauern in ganz Europa seit kurzem riesige Schäden bereitet. Im Südtirol sind bis zu 70% der Ernte vernichtet. Die winzig kleine Fliege durchsticht die reifen Fruchtschalen und injiziert ihre Eier, aus denen in wenigen Tagen Larven schlüpfen, welche die Frucht innert Stunden aussaugen und vollständig zerstören. Eine ziemliche Horrorstory. Musste das nun auch noch sein? Die Muscat Bleu Trauben haben zwar dicke Häute und wären eigentlich besser geschützt. Aber ein Augenschein in meinem Rebberg zeigte, dass der Horror auch bei mir schon eingetroffen ist.
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In diesen Beeren wüten die Larven |
Ich entferne jede einzelne zerstörte Beere und entsorge sie im Kehricht. Der Befall ist wirklich furchterregend schnell. Innert eines Tages fand ich schon wieder neue kaputte Beeren.
Zuerst baute ich Fliegenfallen. Einige 0.5l PET-Flaschen wurden aufgetrieben und im oberen Teil ca. 10 Löcher mit einem heissen Nagel gestochen und dann noch mit der Bohrmaschine auf ca. 5mm aufgebohrt. Da hinein kommt je ein guter dl Lockflüssigkeit aus:
- 50% Wasser
- 40% Apfelessig
- 10% Rotwein
- wenige Tropfen Spülmittel damit die Fliegen schnell in die Flüssigkeit sinken
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selbgebaute Fliegenfallen |
Die so präparierten Flaschen binde ich nun an jeden Rebpfahl etwa auf Traubenhöhe. Der Erfolg war leider mager. Zwar wurden einige Fliegen gefangen, aber das rasante Absterben der Beeren ging weiter.
Neuer Entschluss: Chemie und komplette Abdeckung der Reben. Ich spritzte die ganzen Reben inkl.Trauben mit der Rückenspritze mit dem Insektizid "Perfekthion" von Maag. Jetzt sollte man frühestens in 3 Wochen ernten, was aber grundsätzlich im Plan liegt. Zudem packte ich die ganzen Rebreihen mit weissem Garten-Vlies von Fa. Windhager ein. Mit Wäscheklammern gut verschlossen.
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verhüllt wie bei Christo... |