Sonntag, 17. Mai 2015

Flaschenetikette Jahrgang 2014


Ich hatte ja angekündigt, jedes Jahr eine andere Etikette zu designen. Eine gewisse Kontinuität braucht es aber schon. Das Resultat 2014 ist nun druckreif:



  • mehr breit als hoch
  • die geplante Traubenskulptur als Konstruktionszeichnung

Samstag, 9. Mai 2015

Pflege der zarten Triebe

Die Knospen sind nun ausgetrieben und die Triebe wachsen beim warmen Wetter. Sieht gut aus. Nur wenige Pockenmilben dieses mal - vermutlich dank des gespritzten Winteröls. Trotzdem spritze ich die Blätter mit Schwefel (Thiovit Jet von Maag, Syngenta). In den Boden um die Stöcke herum hacke ich etwas Beerendünger ein. Die letztjährigen Mangelerscheinungen sollen ja frühzeitig vermieden werden. Dann wird noch etwas gejätet im Rebberg.







Eine "Plage" in meinem Garten und auch im Quartier ist seit Jahren der Ackerschachtelhalm (auch Katzenschwanz genannt). Ein Zeichen von viel Nässe im Boden. Wegen der Waldnähe wohl und der "Staumauer" an der Strasse. Dass das keine idealen Rebbedingungen sind (Staunässe?), ist mir natürlich bekannt. An sich ist Schachtelhalm eine gute Pflanze und als Brühe verspritzt wird er sogar zur Schädlingsbekämpfung empfohlen. Aber bei mir wuchert er extrem im Frühling und ich habe Angst, dass seine unterirdischen Rhizome die Rebenwurzeln konkurrenzieren. Deshalb will ich ihn mindestens in unmittelbarer Rebennähe weg haben. Ein phänomenales Wundermittel ist Banvel-M. Man muss damit aber extrem vorsichtig umgehen, da das Mittel auch Reben vernichtet. Deshalb mit einer kleinen Handspritze sehr gezielt auf die Halme spritzen. Nach ganz wenigen Tagen sind alle hin (die Schachtelhalme :-).
Ich werde mich aber diesbezüglich noch genauer informieren und den Katzenschwanz ggf. wieder aus der schwarzen Liste streichen.

Samstag, 11. April 2015

Reben binden

Die beiden hölzernen 1-jährigen Rebtriebe pro Stock werden nun mit Kabelbindern auf den untersten Draht herunter gebunden. Aufpassen, dass sie nicht brechen. Diejenigen, die störrisch in eine andere Richtung gewachsen sind, muss man besonders zart behandeln. Nicht alle kriege ich ganz auf den Draht runter. Dann halt so gut wie möglich. Die paar Reserve-Ruten schneide ich nun ab. Die Schnittstelle "blutet" noch tagelang.

Den Stöcken gebe ich nun noch etwas Eisennahrung (Sequestren Granulat von Maag, Syngenta), lockere die Erde mit einer Hacke und jäte das Unkraut.

Das herunter binden ist nicht meine Lieblingsarbeit. Bei den Profiwinzern sieht das schöner aus. Dafür sehe ich bei denen viele fast gebrochene Ruten. Aber die vertragen das offenbar.

Freitag, 3. April 2015

Erste Probe des 2014er

Ein gutes halbes Jahr nach dem Verschliessen des Glasballons mit dem 2014er Kurlimuser öffne ich am Karfreitag den Wein für eine erste Probe. Nur ein kleines Schlückchen aus dem Ballon ins Weinglas.

der erste Schluck 2014er Kurlimuser an Karfreitag 2015

11% Alkohol gemessen. Also wie der letzte Jahrgang. Aber dieses mal musste ich ja weniger nachzuckern, da die Trauben mehr Oechsle hatten. Die angewandte „Zuckerformel“ scheint also zu stimmen. Subjektiv relativ viel Säure. Da man zur Säuremessung mehr Wein braucht, vertage ich das auf den Zeitpunkt der Flaschenabfüllung irgendwann im Mai. Interessanterweise habe ich beim 2013er genau das Gegenteil festgestellt, nämlich subjektiv etwas wenig Säure. Möglicherweise ergibt sich das noch mit dem Altern.
Auge, Nase und Gaumen gut. Subjektiv eher etwas trüber als beim letzten Jahrgang. Da ich noch etwas Schönungsmittel habe, welches ich beim ersten mal nicht verwendete, will ich es diesmal damit versuchen. Schönung gilt unter Puristen eher als tabu. Aber ich will ja ausprobieren und lernen. Und die verwendeten Zutaten sind harmlos. Gelatine ist + geladen und Kieselsol -.

  • zuerst 6ml 15%ige Kieselsol-Flüssigkeit (0.5ml/l)
  • nach 1 Tag 1.2g Gelatine (0.1g/l): das Gelatine-Pulver zuerst in 1.5dl Wein bei 35°C lösen
Das Prinzip ist, dass sich die Trubpartikel an den Schönungsmitteln elektrostatisch anheften und durch die Schwerkraft auf den Grund fallen. Es entsteht also ggf. wieder ein Bodensatz, was man beim Abfüllen in die Flaschen beachten muss. 


Samstag, 14. Februar 2015

Rebschnitt wieder am selben Wochenende

Das mittlere Februar-Wochenende scheint ideal zu sein für den Winter-Rebschnitt. Wieder am genau gleichen Samstag wie im Vorjahr herrscht schönes, trockenes Winterwetter. Alles, woran letztes Jahr Trauben wuchsen, wird weggeschnitten und an jedem Stock verbleiben die 2...3 stärksten neuen hölzernen Triebe. Möglichst solche, die am Kopf des Stammes entspringen. Sie werden auf 5...7 Augen gekürzt. Erst jetzt wird so richtig klar, dass die Stöcke, die im letzten Frühling an Chlorose litten, nun klar schwächere, d.h. dünnere Triebe haben. Mal sehen, ob die das wieder aufholen. Vor allem mit der geplanten Eisendüngung. Die dritten Triebe belasse ich als Reserve, falls dann beim runterbinden im April der eine oder andere brechen sollte. Ansonsten werden sie dann noch entfernt.

Zur Vorbeugung gegen die überwinternde Pockenmilbe habe ich bereits gekauft:

  • SanoPlant Winteröl (Maag, Syngenta)
  • Cupromaag (Maag, Syngenta)

Das Gemisch soll dann ca. im April auf das Holz und die Knospen gespritzt werden, sobald sich die ersten Knospen regen.

Stahlblauer Himmel beim Rebschnitt

Nach dem filigranen Rebschnitt mache ich mich für den Rest des Tages noch mit der Motorsäge an gröbere Bereinigungen meines Gartens. Da weiss man am Abend, was man gemacht hat...